Dienstag, 13. Mai 2025, Allgemeiner Anzeiger / Halver
Mutige Akrobaten, gefährliche Löwen und lustige Clowns
Zirkus-Projekt: Manege frei auch für die Regenbogenschüler am Standort Halver
Halver – Einmal auf dem Trapez durch die Manege eines Zirkuszeltes zu schaukeln und dafür mit viel Beifall und Bewunderung des Publikums belohnt zu werden, das wünscht sich wohl jeder Artist, der sich traut, Akrobatik in luftiger Höhe zu präsentieren. Genau diese Möglichkeit nahm eine Schülerin in der Vorstellung am Donnerstagnachmittag wahr, gut gesichert durch einen Trainer der Circusfamilie Maatz, die mit dem Circus Proscho in der vergangenen Woche in Halver in der Nähe der Regenbogenschule das Zelt aufgebaut hatte.
Nachdem das Projekt bereits am Standort Oberbrügge der Regenbogenschule durchgeführt wurde, war in der vergangenen Woche der Standort in Halver an der Reihe. Nach einer Woche voller Proben fanden am Ende Aufführungen statt. Die Nummer einer Schülerin ließ für Sekunden bei den meisten Zuschauern vor Angst das Blut in den Adern gefrieren. Der Trainer hielt das Trapez an und das Mädchen strahlte vor Freude über die geglückte Darbietung und den Applaus des Publikums. An das Erlebnis wird sie sicher noch lange denken. Die Nummer war sicherlich das absolute Highlight an diesem Nachmittag. Doch nicht nur diese Schülerin nahm ein Erfolgserlebnis aus dieser Woche mit, sondern alle Kinder der Regenbogenschule hatten ihre ganz persönlichen Erfolgserlebnisse.
Im silbernen Frack führte Monti Maatz durchs Programm. In Kostümen in leuchtenden Farben eröffneten elf Hula-Kinder das Programm. Scheinbar mühelos ließen sie die Reifen um ihre Hüften kreisen und wirbelten sie über ihren Köpfen durch die Luft. Als Olympioniken in weißen Gewändern mit blauer Schärpe präsentierten sich die Athleten der Bodenakrobatik. Bei ihnen kam es nicht nur auf Geschick, sondern auf gutes Miteinander an. Nicht durch den Vorhang, sondern aus dem Zuschauerraum betraten die Clowns die Manege. Sie hatten sichtlich Spaß daran, ihre Trainerin Monti hinters Licht zu führen. Nun war die Glasjonglage an der Reihe. Ebenfalls Akrobatik, allerdings auf dem Drahtseil, präsentierte die nächste Gruppe. Sie spazierten nicht einfach über das Seil, sondern sprang darauf auch über eine Balancierstange und durch einen Reifen. Vor dem großen Finale wirbelten die Erstklässler als Löwen durch die Manege.
Mit der Verpflichtung des Schülerzirkus Proscho stemmten der Förderverein der Regenbogenschule gemeinsam mit dem Förderverein der Grundschule Oberbrügge ein echtes Mammutprojekt. Es war die erste Zusammenarbeit, und sie habe reibungslos geklappt, so das Fazit der Verantwortlichen. Die Vorbereitungen für das Projekt dauerten drei Jahre. Es galt, die Kosten in Höhe von 16 000 Euro zusammenzubekommen. Neben den Mitgliedsbeiträgen wurden beispielsweise Spenden über die Bürgerstiftung sowie über die Aktion der Volksbank „Viele schaffen mehr“ generiert. Auch Halveraner Firmen und Privatleute spendeten für das Projekt, Netto-Kunden konnten ihr Pfandgeld spenden. Waffelbackaktionen trugen dazu bei, die Kosten für das Projekt zusammenzubekommen. Wünschenswert wäre, wenn der Circus Proscho in vier Jahren wieder nach Halver und Oberbrügge käme. „Wir sind ein lebendiger Verein, aber wir brauchen immer Leute, die mithelfen“, sagte Matthias Knaup, der Vorsitzende des Fördervereins.
DELA